Vom 22. September bis zum 17. Oktober wird es im Foyer des Oberurseler Rathauses eine Ausstellung zum Thema Christen jüdischer Herkunft geben. Diese wurde für um eine Begleitausstellung zu Opfern aus dem Hochtaunuskreis ergänzt.
- Teil1: „Getauft, ausgestoßen und vergessen?“
- Teil2: „Plötzlich und unerwartet fand ich mich ausgeschlossen. Evangelische Christen jüdischer Herkunft im Hochtaunuskreis“
Mit verschiedenen Begleitveranstaltungen und Führungen möchten die Organisatoren, die Christuskirchengemeinde Oberursel, das Evangelische Dekanat Hochtaunus sowie die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus, auf das Thema aufmerksam machen und zur Auseinandersetzung über die Schicksale von Christen jüdischer Herkunft und die Rolle der Kirche während der Zeit des Nationalsozialismus anregen.
Öffnungszeiten
Montag: 08:00 – 13:30
Dienstag bis Donnerstag: 08:00 – 12:00
Donnerstag: 13:30 – 18:00
und nach Vereinbarung
Rahmenprogramm
22.09. um 19:00 Uhr, Eröffnung der Ausstellung
im Foyer des Rathaus.
30.09. um 19:00 Uhr, Organisierte Führung
Zur Vorbereitung des Zeitzeugengesprächs möchten wir eine von Angelika Rieber organisierte Führung durch die Ausstellung machen, zu der wir alle interessierten Freunde einladen. Treffpunkt ist im Foyer des Rathaus.
30.09. um 20:00 Uhr, Zeitzeugengespräch
im Hieronymi-Saal des Rathaus.
04.10. um 18:00 Uhr, Gedenkgottesdienst
in der Christuskirche.
„Plötzlich und unerwartet fand ich mich ausgeschlossen“
Die Schicksale von Christen jüdischer Herkunft sind bislang noch wenig erforscht. Da dieser Personenkreis nicht in den Mitgliederlisten der jüdischen Gemeinden verzeichnet war, blieben ihre Namen bei der Erforschung der Lebensgeschichten früherer jüdischer Bewohner oft unbekannt und damit vergessen. Die Betroffenen haben meist jahrelang geschwiegen, aus sehr unterschiedlichen Gründen. Erst in jüngster Zeit hat die Kirche damit begonnen, dieses Kapitel der Geschichte aufzuarbeiten und nach dem Verhalten der Kirche gegenüber ihren getauften Gemeindemitgliedern jüdischer Herkunft während der Zeit des Nationalsozialismus zu fragen.
Im Hochtaunuskreis gab es eine große Zahl von Christen jüdischer Herkunft. Das Ergebnis der Volkszählung 1939 zeigt, dass der Obertaunuskreis innerhalb Hessens den höchsten Anteil von Christen mit jüdischen Vorfahren aufwies, insbesondere Oberursel. Ihre Zugehörigkeit zur Kirche schützte die Betroffenen nicht vor dem Rassenwahn der Nationalsozialisten. Sie wurden Opfer von Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung. Nur allzu selten bot die Kirche ihnen Schutz. Die Quäker spielten demgegenüber eine wichtige Rolle, vor allem dabei, Christen jüdischer Herkunft bei der Flucht aus Deutschland zu helfen.
Die Ausstellung möchte zur Erinnerung an die verfolgten Christen jüdischer Herkunft beitragen und die Gemeinden auffordern, sich mit diesem Thema in Zukunft stärker auseinanderzusetzen.
Downloads
- Veranstaltungsplakat zum Rahmenprogramm (PDF, 128 KB)
- Veranstaltungsplakat zur Ausstellung (PDF, 201 KB)
Fotos
Bilder von der Ausstellungseröffnung von Uwe Seemann.